Ungeteilt // Undivided

Undivided-001

Ungeteilt

Die Kraft von „Allein Jesus“

Die verändernde Kraft der Willenserklärung Allein Jesus – Jesus ist mein einziger Herr und ich unterstelle mich Ihm ganz und gar – ist mehr als erstaunlich. Gott hat mir ja schon lange zu erkennen gegeben, dass Er mich Kriegerin nennt, aber in der Vergangenheit hatte ich oft das Gefühl, in zwei entgegengesetzte Richtungen zu kämpfen. Ich kämpfte darum, ein Gott-geleitetes Leben zu führen und Seinen Willen zu tun; zugleich kämpfte ich aber auch darum, an meiner Essstörung und anderen weniger göttlichen Dingen, die ich nicht loslassen konnte oder wollte, festzuhalten. So war ich dauernd am Kämpfen, Ringen, mich Abmühen – ohne jemals weit zu kommen.

Vor fast genau einem Jahr sagte Gott mir, dass es Zeit sei für die Heilung der Seele. Ich nahm Ihn beim Wort und ließ mich auf den Prozess ein, was für ein Jahr voller Höhen und Tiefen sorgte, ein Jahr voller Siege und Schmerz und innerer Veränderung. Wie es William Paul Young in seinem Buch Der Weg so treffend beschreibt:

„Ja, das Alte muss abgerissen werden, damit Neues errichtet werden kann. Für eine Auferstehung muss es zunächst eine Kreuzigung geben, aber Gott verschwendet niemals etwas, noch nicht einmal das Falsche, dessen Existenz wir herbeiimaginiert haben. […] Es muss etwas Altes abgerissen werden, damit das Wahre, Richtige und Gute errichtet werden kann.“

Genau das ist in meinem Leben passiert, als der Prozess an Intensität zunahm und ich an einen Punkt kam, an dem ich das Gefühl hatte, dass alles in meiner Seele zusammenbrach. Alles, von dem ich behauptet oder wirklich geglaubt hatte, dass es in Ordnung wäre. Vielleicht nicht gut, aber okay – gut genug. Immer gut genug. Meine Essstörung drängte sich wieder in den Vordergrund und ich erkannte, dass ich sie nie wirklich losgelassen hatte, sondern nur weggeschoben und mit dem wohlbekannten „ganz okay“ verdeckt hatte. Doch während dieser ganzen Zeit war mir 100% bewusst, dass dieser scheinbare Rückschritt zum Prozess gehörte. Dass das Kartenhaus, das ich aufgebaut hatte, komplett einstürzen musste. Dass es insgesamt ein Göttlicher Schritt war, der zwar sehr wehtat (und zwar nicht nur mir selber…), aber absolut notwendig war. Trotz der Dunkelheit in meiner Seele und der körperlichen Erschöpfung fühlte ich mich gehalten von Gott, in Seinen Armen. Er gab mir eine Kraft, die ich nach menschlichem Ermessen nicht hätte haben sollen. Er war dabei, mich zu erneuern, zu reinigen, zu läutern.

Dennoch lag es an mir, den Schritt auf die nächste Stufe zu wagen und die Entscheidung zu treffen, das Tal irgendwann wieder zu verlassen. Es klingt seltsam, aber man kann sich an so einen Ort gewöhnen… doch das war ja nicht Sinn und Zweck dieser Reise. Hier fand ich mich allerdings vor dem toten Ende einer Sackgasse, denn, obwohl ich schon einige Themen bearbeitet hatte, war die innere Zerrissenheit noch da. Ein Teufelskreis, den ich auch nicht mit meiner Willenskraft durchbrechen konnte, weil es ja gerade mein Wille war, der zerrissen und uneins war. So rannte ich sozusagen gegen eine Glaswand, eine Mauer, die niemand sonst sehen konnte (ich hatte das Gefühl, andere verstanden nicht, was mich noch in der Störung hielt, in meinem Käfig), die aber nichtsdestotrotz in meinem Weg stand, stark und unbeweglich. Ich rannte nur immer wieder dagegen an und rieb mich auf. Das Einzige, was ich tun konnte, war beten – und das tat ich mit aller Kraft, und ich danke allen, die mich mit ihren Gebeten unterstützten. Eines Tages kam mir dann der Gedanke: Jesus ging durch Mauern – und mit Ihm kann ich das auch! Dann soll die blöde Wand da halt stark und unbeweglich stehen – ich werde einfach mitten hindurchgehen! Diese Offenbarung brachte die Waage zum Kippen. Eine minimale, aber ausschlaggebende Gewichtsverschiebung. All die innere Vorbereitung zahlte sich aus und ich konnte die Entscheidung treffen, dass meine Seele – mein Herz, mein Wille – ungeteilt sein soll. Vereint. Diese Entscheidung treffen zu können war das größte Wunder überhaupt. Die Entscheidung, dass in meinem Leben wirklich Allein Jesus gelten soll, dass es nur um Jesus gehen soll, „All About You“, wie es in einem Song von ICF Worship heißt. Dass es im Augenblick wehtun mag, aber der Schmerz okay ist, weil darin ein Zweck, eine Absicht und ein Fortschritt stecken.

Das war der Schritt durch die Glaswand. Nach außen hin unspektakuläre Entscheidung, aber sie brachte die größte Veränderung überhaupt. Vom Kopf her habe ich es immer gewusst, aber jetzt ist es Realität geworden: Vor Gott zu kapitulieren ist der größte Sieg, Loslassen ist der größte Gewinn. Ja, es gibt genug Momente, in denen ich die Niederlage mehr fühle als den Sieg, aber wenn ich eins gelernt habe, dann das, dass ich in solchen Dingen nicht auf meine Gefühle hören muss.

Allein Jesus – dadurch kann ich wieder ich selber sein. Meine Identität fügt sich zusammen. Ich bin eine Kriegerin mit einem ungeteilten Herzen, den Blick in eine Richtung gerichtet.

Ich fühle mich mehr als „Ich“ als seit Langem.

Ich sehe die Welt wieder in Farbe, wie es meine Natur ist. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass ich begonnen hatte, sie in Grautönen wahrzunehmen.

Da, wo ich mich unverbunden gefühlt habe, abgeschnitten von allem und jedem, auch von mir selber, bin ich jetzt wieder in Kontakt mit mir selbst und kann anfangen, Verbindungen zu anderen aufzubauen.

Da, wo eine Schwere war, ist jetzt eine Leichtigkeit (was ironisch ist mit Hinblick auf die Waage, deren Zahlen natürlich das Gegenteil sagen), eine reine Freude von Gott, sogar ein Gefühl von Freiheit, das mir keine Angst mehr macht.

Ich kann nur voller Ehrfurcht und Staunen dastehen, denn diese Veränderung, dieser Unterschied, dieses Gelöstsein ist eindeutig kein menschlicher Verdienst.

Nur weil ich aus tiefstem Herzen gesagt habe und weiterhin sage: Allein Jesus. Es geht nur um Dich, Jesus. All About You.

Nun frage ich mich, was meine nächste Herausforderung ist, mein nächster Action Step. Doch Gott lächelt mich nur an und sagt: „Nicht so schnell, Miri. Jetzt darf sich erst mal alles beruhigen.“ Okay, dann ist es wohl an der Zeit, zu lernen, was es bedeutet zu sein statt immer zu tun. Einfach zu sein. Diejenige zu sein, als die ich erschaffen bin. Einfach zu sein. In Gottes Gegenwart.

________________________________________________________________________

Undivided

The power of “All About Jesus”

The changing power of All About Jesus – of the declaration that Jesus is my only Lord and I fully surrender to Him – is amazing. God has made it clear enough that He calls me a warrior, but in the past I often had the feeling I was fighting in two opposite directions. Fighting to live a God-led life and do God’s will, yet at the same time fighting to hold on to my eating disorder and other not-so-Godly issues that I was unable or unwilling to let go of. So I was constantly fighting, struggling, pushing – yet never getting very far.

Almost exactly a year ago, God told me it was time for the healing of the soul. I took Him by His word and stepped into the process, which made for a year full of ups and downs, full of victories and pain and inner change. As WM. Paul Young so suitably describes in his book Cross Roads:

“Yes, the old must be torn down for the new to be raised; to have a resurrection, you must have a crucifixion, but God wastes nothing, not even the wrong we have imagined into existence. […] There has to be tearing down for the real and right and good and true to be built.”

This is exactly what happened in my life, as the process intensified and at one point I had the feeling that everything inside my soul was crumbling, everything that I had pretended or actually believed to be fine. Perhaps not actually good, but okay – good enough. Always good enough. My eating disorder re-surfaced and I figured that I had never actually let go of it, only pushed it away and covered it with the well-known “it’s okay.” Yet all through this time I was 100% aware that this seeming setback was part of the process. That the houses of cards I had built had to crumble all the way. That this was a Godly step that hurt terribly (and not only myself…) but was absolutely necessary. Despite the darkness in my soul and the physical exhaustion, I felt held, embraced by God, who somehow gave me strength that shouldn’t have been there according to human standards. God was renewing, refining and purifying me.

However, it was still up to me to step up to the next level and make the decision to leave that valley at some point. You can actually start feeling comfortable in such a place… but that was not the point of this journey. Here I hit dead end, though, because despite having dealt with many issues, the inner dividedness remained. A vicious cycle I could not break by sheer willpower because it was my will that was divided, torn apart. It was like running against a glass wall, a wall that no one else could see (I had the feeling people did not understand what was keeping me in my disorder, in my cage) but that was nonetheless standing there in my way strong and unmovable. I just kept running against it and getting sore. The only thing I could do was pray, which I did with all my might, and I thank everyone who joined in with their prayer. And then one day it occurred to me: Jesus went through walls – and with Him, so can I! So let that stupid wall be there strong and unmovable – I’ll just walk right through it! This revelation tipped the scales. Just slightly, but enough for all the inner preparation to pay off. I was able to make the decision for my soul – my heart, my will – to be undivided. Whole. Being able to make that decision was the biggest miracle. The decision that I want my life to be All About Jesus, “All About You,” as a song by ICF Worship says. That even though it may hurt for the moment, it’s okay because it hurts with a cause, and in this hurt there is progress.

That was the step through the glass wall. Outwardly a seemingly unspectacular decision, yet it made the biggest difference ever. I knew it all along, but now it has become reality: Surrender is the biggest victory, letting go is the biggest gain. Yes, there are times when I feel the defeat more than the win, but if I have learned one thing, it is not to listen to my feelings in such matters.

All About Jesus – it makes me able to be myself again. My identity is falling into place. I am a warrior with an undivided heart, with one direction.

I feel more like myself than I have in a very long time.

I see the world in color again, which is my nature. I had not even realized that I had begun to see it in shades of gray.

Where I felt disconnected from everyone and everything, even from myself, I am now in touch with myself again, which means I can also begin to build connections to others.

Where there was a heaviness, there is now a lightness (which is ironic with regard to the scale, where the direction of the numbers is the other way around), a pure joy from God and even a sense of freedom that does not scare me anymore.

I can only stand in awe and in wonder because this change, this difference, this release is so not human.

All because I sincerely said and continue to say: All About You, Jesus. All About You.

Now I am wondering what my next challenge is, my next action step. But God is smiling and saying, “Not so fast, Miri. Now is the time for everything to settle down.” Okay, then it seems to be time to learn to be instead of always do. Simply be. Who I have been created to be. Simply be. In God’s presence.